Parodontitis: Die schmerzlose Gefahr im Mund

Gesundheit fängt beim Zahnfleisch an: Parodontitis-Therapie bei Dr. Schmalhofer & Partner in Regensburg.

Parodontitis – Millionen Menschen sind betroffen, doch viele wissen es gar nicht. Denn die Entzündung des Zahnhalteapparates ist eine stille Erkrankung. Warum sie das so gefährlich macht, erklärt Dr. Jürgen Stoll.

Wie kann es sein, dass so viele Menschen eine Parodontitis haben, ohne es zu wissen?

Die Parodontitis ist eine stille Infektion, das heißt, dass sie in der Regel lange schmerzfrei verläuft. Das Tückische ist, dass auch die Vorstufe – eine Zahnfleischentzündung oder Gingivitis – zunächst oberflächlich abläuft und keinen Schmerzreiz auslöst. Darum merken die meisten Patienten auch nicht, dass sie bereits mit einer tickenden Zeitbombe im Mund herumlaufen.

Gibt es Warnzeichen, die auf Probleme mit dem Zahnhalteapparat hinweisen?

Eine Gingivitis – also eine Entzündung des Zahnfleischrandes – ist in der Regel an einer leichten Blutung des Zahnfleischrandes zu erkennen. Sie ist für sich harmlos, kann sich aber zu einer bedrohlichen Erkrankung des Zahnhalteapparates weiter entwickeln. Färbt sich die Zahnbürste regelmäßig rot und kommen Schwellungen des Zahnfleisches und Mundgeruch hinzu, so hat sich die Gingivitis bereits zu einer handfesten Parodontitis ausgeweitet.

Welche Auswirkungen hat das?

Wenn wir jetzt nicht handeln, baut sich der ­Kieferknochen immer weiter ab – am Ende lockern sich die Zähne und fallen im schlimmsten Fall aus. Tatsache ist, dass heute mehr Menschen Zähne durch Parodontitis als durch Karies verlieren. Außerdem ist die allgemeine Gesundheit in Gefahr – nur mal so zum Vergleich: Bei einer fortgeschrittenen Entzündung am Zahnbett entspricht die Wundfläche im Mund in etwa der Größe eines Handtellers. Von dort aus gelangen die entzündungsverursachenden Bakterien in den Blutkreislauf und verteilen sich im Körper – und können dort bleibende Schäden anrichten.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Paro­dontologie ist die Parodontitis auch ein Risikofaktor für schwere Verläufe bei COVID-19.

Aktuelle Studien haben gezeigt, dass bei COVID-19-Patienten mit einer Parodontitis das Risiko steigt, intensivmedizinisch behandelt und beatmet zu werden.Darum ist es gerade jetzt besonders wichtig, der parodontalen Gesundheit große Aufmerksamkeit zu schenken.

Und wenn Sie erkennen, dass sich eine Parodontitis entwickelt hat – wie behandeln Sie diese dann?

Leider lässt sich die Uhr nicht zurückdrehen: Denn im Gegensatz zu einer Zahnfleischentzündung ist eine Parodontitis nicht heilbar. Durch eine gezielte Therapie können wir die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates aber anhalten. In der Regel bekommen wir sie mit der geschlossenen Parodontitisbehandlung in den Griff. Nur in sehr fortgeschrittenen Fällen müssen wir die entzündungsverursachenden Beläge in einer kleinen Operation entfernen.

Keine Chance für Parodontitis